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Bereits seit den Anfängen der Vergabe von Brechmitteln und der Institutionalisierung des Systems Brechmittelfolter zeigte sich vielfältiger zivilgesellschaftlicher Protest und politischer Widerstand. Die Initiative in Gedenken an Laye Alama Condé sieht sich in der Kontinuität dieser frühen Widerstandsformen gegen die Brechmittelfolter und rassistische Polizeigewalt.
Anfang der 1990er Jahre startete das Anti-RassismusBüro (ARAB) ihre Arbeit gegen die brutalisierte und rassistische Bremer Drogenpolitik. Letzteres reichte von Eingriffen in die Bewegungsfreiheit – viele Betroffene durften ganze Stadtteile (wie das Ostertor/Steintor) nicht betreten – bis hin zu gewaltsamer und gewalttätiger Behandlung: Hausdurchsuchungen, körperliche Gewalt, Übergießen mit kaltem Wasser, Einsatz von Elektroteasern, Würgegriffe. Das ARAB organisierte Demonstrationen, informierte aber vor allem auch die Öffentlichkeit. Dies führte letztlich dazu, dass auch das Fernsehmagazin Monitor über das rücksichtslose Vorgehen in Bremen.
Dadurch erfuhr die bundesweite Öffentlichkeit auch vom illegalen Einsatz von Brechmitteln. Amnesty international griff das Geschehen auf; die Bremer Politik geriet in die Defensive. Das führte dazu, dass der Bremer Polizeiarzt Männche den Dienst quittierte und die Zahl der Brechmitteleinsätze 1995 und 1996 stark sank.
Die Auseinandersetzung um die Vergabe von Brechmitteln kann sehr gut nachvollzogen in der 1995 vom Anti-RassismusBüro herausgegebenen Broschüre ‚Polizisten, die zum Brechen reizen‘.
Auf dem Hearing der Initiative in Gedenken an Laye Alama Condé im Juni 2014 blickten zwei Aktivist*innen zurück auf die umkämpften ersten Jahre der Brechmittelvergabe: Der Beginn der Brechmittelfolter in den 1990ern und die Strafverfolgung gegen ihre Kritiker_innen.
Das gesamte Hearing ist HIER als Broschüre und HIER als Videomitschnitt zu finden.