Gedenktag 7. Januar 2025

Am 20. Todestag von Herrn Laye Condé versammelten sich rund 250 Menschen vor dem Gerhard-Marcks-Haus, wo im Laufe des Jahres der Gedenkort für Herrn Condé und die vielen anderen, die sich der Brechmittelfolter unterziehen mussten, errichtet und eingeweiht werden wird. Vertreter*innen der Initiative verwiesen auf den großen Erfolg, diesen Gedenkort durchgesetzt zu haben, wiesen aber zugleich darauf hin, dass eine andere zentrale Forderung, die Entschädigung aller Betroffenen, nach wie vor unerfüllt sei.

Der Gedenkort stammt von der südafrikanischen Künstlerin Usha Seejarim. Er trägt den Titel Death by Drowning (Tod durch Ertränken) und besteht aus großflächigen Buchstaben, die zusammen das englische Wort Force ergeben.

Die Künstlerin war auf der Kundgebung gleich zweimal vertreten. Zum einen trugen Aktivist*innen einen Text von ihr vor. Dort ging es u.a. um die zentrale Bedeutung, die sie mit Blick auf die Brechmittelfolter dem Begriff Force zuschreibt.

Zum anderen war Usha Seejarim per Audiobeitrag auch mit einer Rede zu hören:

Zum Nachhören: Audiobeitrag von Usha Seejarim auf der Kundgebung zum 20.Todestag von Laye Condé

Zum Nachlesen: Den Text des Audiobeitrags gibt es auch hier in Englisch/Französisch und in Englisch/Deutsch).

Alljährlich gedenkt die Initiative auch aller anderen Betroffenen von rassistischer (Staats)Gewalt. In einem weiteren Audiobeitrag war zudem eine Rede des Solidaritätskreises Justice4Mouhamed zu hören. Der junge Mouhamed Dramé war 2022 in Dortmund von der Polizei erschossen worden. Im Dezember 2024 wurden alle beteiligten Polizist*innen freigesprochen worden.

Beitrag des Solidaritätskreises Justice4Mouhamed auf der Kundgebung zum 20.Todestag von Laye Condé

Im Vorfeld der Kundgebung zum 20. Todestag von Laye Condé gab ein Vertreter der Initiative den Freien Radios ein Interview.

Pressemitteilung der Initiative in Gedenken an Laye Condé zur Kundgebung am 07.01.2025

Bericht bei buten un binnen/Radio Bremen v. 07.01.2025

Vorbericht bei buten un binnen v. 07.01.2025

Erinnern an das Folteropfer: Tod nach Brechmitteln: Zum 20. Mal wird in Bremen an Laye-Alama Condé erinnert, taz Nord vom 07.01.2025

Am 7. Januar 2025 jährt sich die Tötung von Laye Alama Condé durch die institutionalisierte Brechmittelfolter zum 20. Mal.

Sein Tod war das Ergebnis eines tief verankerten Rassismus in Polizei, Justiz, Politik, Ärzteschaft und Mehrheitsgesellschaft.

Wir gedenken, um niemals zu vergessen.

Wir gedenken, um zu verändern. 

Stop racist profiling – stop racism!

Pressemitteilung der Initiative in Gedenken an Laye Alama Condé zum 7.1.2024

Gedenktag 7. Januar 2023

Zum 18. Todestag von Laye Alama Condé versammelten sich am 7. Januar über 200 Personen zur Gedenkkundgebung auf dem Goetheplatz. In einem Grußwort sprach Bangaly Condé, ein Bruder von Laye Alama, über die fortwährende Trauer der Familie über den Verlust und den brutalen Tod von Laye Condé und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass andere Familienmitglieder ein Aufenthaltsrecht in Deutschland erhalten:

Grußwort von Bangaly Condé (auf französisch gesprochen)

Grußwort von Bangaly Condé (auf deutsch übersetzt)

Ein Sprecher der Initiative hob hervor, dass sich die Initiative nun verstärkt der Frage der Entschädigung zuwenden und dazu in der nächsten Zeit mit mehreren überlebenden Betroffenen der Brechmittelfolter in Kontakt treten wird.

Die Initiative gab einen kurzen Überblick über die derzeit laufende künstlerische Ausschreibung für den bis Endes des Jahres 2023 zu realisierenden Gedenkort auf dem Platz beim Gerhard-Marcks-Haus (neben der Kunsthalle Bremen). Über die konkrete künstlerische Umsetzung entscheidet eine Auswahlkommission, in der vor allem Menschen vertreten sind, die von Rassismus und anderen Formen von Diskriminierung betroffen sind.

Rede-Beitrag der Vertreterin der Auswahlkommission (auf deutsch, englisch, französisch)

In einer Gedenkminute wurde wie jedes Jahr Laye Alma Condé und dem am selben Tag in einer Dessauer Polizeiwache ermordeten Oury Jalloh gedacht sowie der vielen weiteren Menschen, die durch Polizeigewalt, durch institutionellen Rassismus und durch die Folgen einer brutalen Migrationspolitik getötet wurden.

Zu einem Trauerlied der malischen Sängerin Oumou Sangaré, das von Bangaly Condé für die Gedenkkundgebung ausgesucht worden war, legten die Anwesenden in Erinnerung an Laye Alama Condé Rosen am Mobilen Gedenkort nieder und entzündeten Kerzen.

Berichterstattung zum Gedenktag (taz, 6.1.2023):

Langsam mahlende Gedenk-Mühlen

Mit einem Denkmal soll in Bremen an das Brechmittel-Todesopfer Laye Alama Condé erinnert werden. Künst­le­r*in­nen können nun ihr Interesse bekunden.

Pressemitteilung der Initiative in Gedenken an Laye Alama Condé zur Gedenkkundgebung am 7. Januar 2023

Ein Überblick über zurückliegende Gedenktage findet sich unter Gedenktage 7. Januar.

X Entschädigung für alle Betroffenen von Brechmittelfolter